Waffenstillstand in Westsahara aufgekündigt

Waffenstillstand in Westsahara aufgekündigt

Die Polisario, die Westsahara-Befreiungsbewegung und Exilregierung, hat den Waffenstillstand mit Marokko aufgekündigt. Der Schritt folgte, nachdem die Regierung in Marokko Polizei und Militär geschickt hatte um eine Straßenblockade aufzulösen. Nach eigenen Angaben griff die Arme der Exilregierung am Freitag und Samstag sechs Militäreinrichtungen von Marokko an. Die Regierung in Marokko erklärte sich weiterhin an den Waffenstillstand halten zu wollen.

Die beiden Konfliktparteien trennt ein von Marokko, welches 80 % des ursprünglichen Territoriums der Westsahara besetzt hat, gebauter Sandwall von fast 3 Tausend Kilometer Länge und eine UN-Pufferzone. Marokko hatte das Gebiet annektiert, nachdem die spanische Kolonie Westsahara 1975 aufgelöst wurde und in einem Geheimabkommen an Mauretanien und Marokko abgetreten wurde. Die Polisario, eine regionale sozialistische Befreiungsbewegung, rief jedoch eine demokratische arabische Republik Sahara aus. Zwischen den Konfliktparteien um das Gebiet der Kolonie wurde durch die UN 1991 ein Friedensabkommen verhandelt, laut dem ein Referendum über Unabhängigkeit oder Anschluss an Marokko entscheiden sollte. Zu dem Referendum ist es seither nicht gekommen. Inzwischen wohnen 350 Tausend Marokkaner*innen in der Region, während 170 Tausend Menschen aus der Region in Flüchtlingslagern in Algerien leben.