Vorgezogener Knast-Sylvesterspaziergang in Freiburg

Vorgezogener Knast-Sylvesterspaziergang in Freiburg

Um der potentiellen Repression zu entgehen, versammelten sich - ohne öffentliche Mobi - einige wenige Menschen beim Knast an der Hermann-Herder-Str. am Abend des 30.12.12 . Am Haupttor wurde ein Grusswort an die Gefangenen verlesen und mit Sylvesterknallern und Raketen die Aufmerksamkeit von zu grüssenden Insassen und AnwohnerInnen erregt. Als Text wurde folgendes übermittelt: " "Hallo liebe Menschen hinter den Mauern dieser Welt, wir stehen hier draußen in relativ beschissenen, gewalttätigen Verhältnissen. Ihr seid dort drinnen, unter noch beschisseneren und ebenso gewalttätigen Verhältnissen. Hinter dicken Mauern und Stacheldraht. Ihr sitzt dort, weil ihr gegen vorgegebene Gesetze verstoßen habt, aus welchen Gründen auch immer. Ihr sitzt dort, weil dadurch die Herrschaft des Staates in Frage gestellt wurde. Knäste stellen eine extreme, brutale und widerliche Form der Herrschaftsausübung und Unterdrückung des Staates im Kapitalismus dar. Wir stehen hier draußen, weil wir eine Gesellschaft erreichen wollen, in der es kein Eigentum, keine Grenzen, aber auch keine Herrschaft von Menschen über Menschen, also keinen Sexismus, keine Homophobie, keinen Rassismus und alle anderen Unterdrückungsmechanismen, und somit auch keine Knäste mehr gibt! Wir stehen hier draußen, um euch unsere Solidarität auszudrücken, euch weiterhin viel Mut und Durchhaltevermögen und ein besseres 2013 zu wünschen!"

Die Kundgebungsteilnehmerinnen zogen dann noch um den Knast und lösten sich - nach Eigenangaben- "ohne Zwischenfälle" auf.

Die Praxis der Sylvestergrüsse an Knästen war in Freiburg im letzten Jahr mit bis zu 60 TeilnehmerInnen wieder aufgenommen worden. Im Gegensatz zu Freiburg, wo mensch diesmal für das ungestörte Werfen von einigen Farbbeuteln und das ungestörte Zünden von Raketen, auf eine Ankündigung komplett verzichtete sind u.a. für Berlin,Bremen,Frankfurt, Köln,Stuttgart und auch Wien für den Sylversterabend knastkritische Versammlungen angekündigt worden.