Vive l'industrie nucléaire - für's Klima

Vive l'industrie nucléaire - für's Klima

Präsident Emmanuel Macron will neue AKWs bauen. Kleine AKWs neuen Typs sollen das Land überziehen. Geld dafür will er aus den Töpfen der EU für den Klimaschutz nehmen. Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen (Macron hatte sie vorgeschlagen) ist bereits auf seiner Seite. Die deutsche Kanzlerin hat, so wird zumindest vermutet, sich ebenfalls mit Macron geeinigt. Deutschland bekäme dafür Geld für Investitionen in Erdgas als Übergangstechnologie. Unser Korrespondent für Spanien und Frankreich, Ralf Streck berichtet.

Update: Mittlerweile hat sich die Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) auf dem Gipfel in Glasgow klar gegen die Etikettierung von Atomstrom als grüne Energie ausgesprochen. Unterstützung für ihre Position gab es auch aus Dänemark, Österreich, Luxemburg und Portugal - nicht eben ein großes Bündnis in der EU. Nachteile fürchtet offenbar auch die deutsche Industrie, weil der deutsche Strommix noch nicht so sauber ist, der französische aber es durch die Deklarierung der Kernenergie als grüne Energie mit einem Schlage würde, könnten Produzenten diesseits des Rheins ihre Produkte erstmal nicht als mit grüner Energie hergestellt vermarkten und hätten einen Webbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz aus Frankreich. Tja, hätte mal Deutschland in den letzten 16 Jahren die alternativen Energien mehr gefördert als gebremst. Putins Spiele am Gashahn wären uns ein mildes Lächeln wert und ebenso Lukaschenkos Drohungen und falls es Macron doch gelingen sollte, Atomstrom als Ökostrom anerkannt zu bekommen, wäre das zwar misslich, aber es würde dadurch kein Druck entstehen, den eigenen Atomausstieg zu überdenken.