Abschiebungen sind immer grausam: Menschen werden – oftmals für sie überraschend – gegen ihren Willen aus ihrem Leben gerissen und in ein anderes Land gebracht. Abgesehen von einem vorübergehenden Rückgang wegen der Coronapandemie waren es in letzter Zeit jährlich zwischen 20.000 und 25.000 Menschen, die aus Deutschland abgeschoben wurden. Die meisten dieser Zehntausenden von Schicksalen, die hinter diesen Zahlen stecken, interessieren nahezu niemanden.

Manchmal jedoch stechen Fälle hervor, die doch eine öffentliche Empörung hervorrufen. Wer immer noch glaubte, abgeschoben würden Menschen, weil sie irgendwie böse seien, wird spätestens hier eines besseren belehrt. Ein solcher „Fall“ ist der von Zoufinar Murad. Sie wurde Mitte August aus Freiburg abgeschoben, und zwar direkt aus dem Altenpflegeheim, in dem sie arbeitete, dem Carolushaus.

Viele Menschen zeigten sich schockiert darüber – darunter Birgit Frauhammer. Sie hat eine Petition für Zoufinar Murad initiiert, in der sie von Ministerpräsident Kretschmann und vom für Abschiebungen zuständigen Landesjustizministerium ein Bleiberecht für Frau Murad fordert. Und inzwischen scheint eine Rückkehr auch möglich – zuletzt kam aber heraus, dass die Freiburger Ausländerbehörde noch den Pass von Frau Murad hat, was z.B. eine Visumsvergabe verhindert. Wir haben mit Birgit Frauhammer über ihre Motivation zu der Petition und den aktuellen Stand gesprochen.

Die Petition für Zoufinar Murad ist hier zu finden.