Viele Reinfektionen in Tschechien, Sterberate höher als angenommen

Viele Reinfektionen in Tschechien, Sterberate höher als angenommen

Nach Angaben der tschechischen Gesundheitsbehörden sind mittlerweile 1400 Fälle gezählt worden, in denen in Tschechien Menschen mehrmals an Covid-19 erkrankt sind. Bisher galten Mehrmalsinfektionen als ganz seltene Einzelfälle. Relativ selten sind sie auch weiterhin. Ein Forscher*innenteam von der Uni Graz kam zu dem Ergebnis, dass eine überstandene Infektion einen Schutz von 91 % gegen eine Neuinfektion bietet. Das liegt im Bereich der zur Zeit verwendeten Impfstoffe. Diese bieten allerdings einen fast 100 %-tigen Schutz gegen eine schwere Erkrankung. Für Reinfektionen ist das noch nicht untersucht. Außerdem gibt es Hinweise auf ein größeres Reinfektionsrisiko bei Älteren.

 

Zugleich weist die österreichische Zeitung Der Standard darauf hin, dass im Tschechien bereits 25000 Menschen mit nachgewiesener Covid-19-Infektion gestorben sind und dass das im Widerspruch zu einer von sogenannten Querdenkern häufig zitierten Abschätzung des Sterberisikos steht. Der Gesundheitswissenschaftler John Ioannidis ging von einem Sterberisiko 0,23 bis 0,27 Prozent nach einer Infektion aus. Diese Rate hat Tschechien auf die Gesamtbeölkerung gerechnet bereits erreicht, obwohl sicherlich nicht die ganze Bevölkerung infiziert war. Auch reißen die Todesfälle in Tschechien nicht ab.

Das Robert Koch Institut geht davon aus, dass über 1 % aller Infizierten stirbt. Da mehrere Studien zeigen, dass die jetzt vorherrschende britische Mutation zu mehr tödlichen Verläufen führt, ist es wahrscheinlich, dass auch die Sterblichkeitsrate des RKI noch höher angesetzt werden muss.