USA: Pipeline-Bau durch Reservat vorerst gestoppt

USA: Pipeline-Bau durch Reservat vorerst gestoppt

IngenierInnen der US-Armee haben den Bau einer Öl-Pipeline durch ein Reservat in North Dakota vorerst nicht genehmigt. Die Ministerin für Zivilangelegenheiten der US-Armee gab bekannt, dass gemeinsam mit dem Stamm der Sioux und den BetreiberInnen der Pipeline in transparenten Gesprächen nach anderen Lösungen gesucht werden solle. Das Gebiet, auf dem der umstrittene Bau durchgeführt werden sollte, gehört der US-Armee und war seit Monaten Schauplatz von Protesten.

Die Pipeline soll Erdöl von den Frackingbohrstellen im Norden North Dakotas nach Illinois bringen. Außer dem Teil, der durch das Reservat führen sollte, ist die fast 1.900 Kilometer lange Pipeline fertiggestellt.

Gemeinsam mit tausenden IndianerInnen vom Stamm der Sioux hatten auch UmweltschützerInnen und MenschenrechtsaktivistInnen in den vergangenen Monaten gegen den Bau der Pipeline unter dem Oahe-See demonstriert. Sie befürchten eine Verschmutzung des Trinkwassers sowie eine Gefahr für heilige Stätten der Sioux. Die Pipeline-Gegner sind nun aufgefordert, heute ihr Lager auf dem Gelände der US-Armee zu räumen. Im Verlauf der Proteste war es mehrmals zu Zusammenstößen zwischen Polizei und DemonstrantInnen mit vielen Verletzten gekommen. In den vergangenen Wochen setzte die Polizei dabei Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse ein. Einige Hundert Menschen wurden festgenommen und Protestlager gewaltsam aufgelöst.

Nachdem am Sonntag bekannt gegeben wurde, dass die Pipeline vorläufig nicht genehmigt ist, dankte der Chef des Stammes der Standing Rock Sioux Präsident Obama. Die Entscheidung bedeutet aber noch keinen entgültigen Sieg: Donald Trump sprach sich dafür aus, das Projekt wie von Anfang an geplant fertigzustellen. Er hat Geld in die Betreiberfirma der Pipeline investiert. Es bleibt also abzuwarten, ob eine alternative Pipeline-Führung tatsächlich stattfindet.