USA: Entsetzen über weiße Jury nach Mord an schwarzem Jogger Ahmaud Arbery

USA: Entsetzen über weiße Jury nach Mord an schwarzem Jogger Ahmaud Arbery

Am 23. Februar 2020 joggte der 25-jährige Schwarze Ahmaud Arbery eine Straße entlang als ihm ein weißer Pick-up und zwei bewaffnete weiße Männer den Weg versperrten, um ihn festzunehmen. Dabei handelte es sich um einen pensionierten Polizisten und seinen Sohn. Ein dritter bewaffneter Mann näherte sich mit seinem Auto und filmte die Szene. Keiner der drei war zu diesem Zeitpunkt Polizist. Sie vermuteten der Jogger habe, während er kurz in eine nicht abgesperrte Baustelle schaute, wohl etwas entwendet. Es kommt zu einem Gerangel, wobei der unbewaffnete Jogger auch an dem Gewehr des 34-jährigen Sohnes zerrt. Den Jogger treffen dann drei Kugeln aus dem Gewehr und töten ihn.

 

Polizei und Staatsanwaltschaft unternahmen über zwei Monate lang so gut wie nichts in dem Fall. Dann wurde das Video von dem Vorfall publik und ging viral. Neben dem Tod des harmlosen Joggers, erregte die offenbare Untätigkeit der Ermittlungsbehörden Teile der Öffentlichkeit. Mittlerweile wurde eine Staatsanwältin wegen ihres Verhaltens in dem Fall verurteilt. Nun stehen die drei Männer vor Gericht, die Ahmaud Arbery gejagt haben. Doch deren Anwälten gelang es nicht weniger als 11 schwarze Geschworene abzulehnen. Die Jury, die nun entscheiden soll, besteht aus 11 weißen und einem schwarzen Geschworenen. Der Vorsitzende Richter räumte zwar ein, dass die Anwälte der Verteidigung diskriminierend vorgegangen seien, gestand ihnen aber zu, im Einzelfall auch andere Gründe für eine Ablehnung gehabt zu haben. Der Bürgerrechtsanwalt Ben Crump sah es ganz anders: „Ahmaud Arbery wird erneut Gerechtigkeit verweigert, nachdem er in einer weißen Nachbarschaft gejagt, in die Enge getrieben und erschossen wurde, weil er ein schwarzer Mann war«, sagte Crump nach US-Medienberichten.