Unterschiedliche Reaktionen auf Chemiewaffeneinsatz in Syrien

Unterschiedliche Reaktionen auf Chemiewaffeneinsatz in Syrien

Während die USA, Frankreich und Großbritannien, das Asad Regime hinter dem Chemiewaffeneinsatz in der von Rebellen gehaltenen Stadt Chan Schaichun vermuten und eine Untersuchung fordern, übernahm Russland die Version ihres syrischen Verbündeten. Demnach führte die syrische Luftwaffe einen Angriff auf ein Munitionslager der Rebellen, eine Chemiewaffenfabrik getroffen. Dies gehe aus Luftraumbeobachtnngen hervor, erklärte ein Sprecher des russischen Militärs laut der Agentur TASS.

Nach dem Giftgasangriff auf Ghuta im August 2013 hatten die USA das Asad Regime zur Abgabe seiner großen Bestände an Chemiewaffen gezwungen. Es gibt aber die Möglichkeit, dass kleinere Bestände vor den Kontrolleuren versteckt wurden. In den letzten Jahren soll das Regime mehrfach Chlorgas eingesetzt haben. Vier Fälle von Chlorgaseinsätzen wurden von der UNO bestätigt. Chlorgas lässt sich sehr einfach erzeugen und hat auch zivile Nutzungen, so dass es sich nicht verbieten lässt.

Bei dem Angriff auf die Stadt Chan Schaichun am frühen Dienstagmorgen wird hingegen der Einsatz des Giftgases Sarin vermutet. Ein Fotograf berichtete, viele Menschen seien offenbar im Schlaf überrascht worden. Sie hätten mit aufgerissenen Augen und verengten Pupillen am Boden gelegen, unfähig sich zu bewegen. Auch zahlreiche Fotos und Videos dokumentieren den Giftgaseinsatz. Die in London ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte geht von mindestens 58 Toten, darunter 19 Kindern aus. 160 Menschen sollen verletzt worden sein.

Einige Stunden nach dem ersten Angriff wurde bei einem zweiten Angriff das Krankenhaus, in dem die Opfer des Giftgasangriffs behandelt wurden und ein Zentrum der Zivilschutzorganisation Weißhelme in Chan Schaichun von Raketen getroffen.