Ukraine: Willkürliche Festnahmen und Verschleppung in russisch kontrolliertes Gebiet

Ukraine: Willkürliche Festnahmen und Verschleppung in russisch kontrolliertes Gebiet

Mit Hinweis auf UN-Quellen berichtet die BBC von 36 bestätigten Fällen, in denen Zivilpersonen von russischen Kräften in der Ukraine festgenommen wurden. Oft werde den Angehörigen jede Auskunft über ihr Schicksal verweigert. Ein Fall ist der von Viktoria Roshchyna. Die Journalistin wurde am 15. März im von russischen Truppen besetzten Berdjansk von unbekannten Männern festgenommen. Tage später erschien in pro-russischen Telegram-Kanälen ein Video, in dem sie ihre Festnahme leugnet und den Truppen Moskaus dafür dankt, dass ihr Leben gerettet wurde. Sie soll mittlerweile freigelassen worden sein. Wo sie sich derzeitig befindet, geht aus dem Bericht nicht hervor.

 

Die Journalistin Swetlana Zalizetskaja berichtet, ihr 75-jähriger Vater sei festgenommen worden, nachdem sie bei einem Treffen mit dem von russischen Kräften installierten neuen Bürgermeister von Melitopol die Zusammenarbeit mit ihm verweigert habe.

Der gewählte Bürgermeister von Melitopol Iwan Fedorow wurde ebenfalls festgenommen, später aber gegen gefangene russische Soldaten ausgetauscht. Er berichtete von psychologischem Druck gegen ihn und Folter an anderen Gefangenen. Laut BBC sagte Fedorow von Mithäftlingen: „Sie beschuldigen sie der Sabotage, drücken ihre Finger in die Türe und zwingen sie zu sagen, welcher Armee sie angehören, aber sie sind nichts anderes als lokale Einwohner“.