Boliviens neugewählter Präsident zusammen mit "Evo" für ein pluralistisches Lateinamerika: Treffen der indigenen Nationen von Abya Yala

Treffen der indigenen Nationen von Abya Yala

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Die Whipala - Flagge der ingigenen Nationen in Abya Yala. Runa Simi - Qulla Suyu sulphu.
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Wikimedia (Magasjukur2)

Boliviens neugewählte Präsident Luis Arce (MAS) eröffnete am gestrigen Freitag zusammen mit Evo Morales das Treffen der indigenen Nationen in Abya Yala (=Lateinamerika). Die Zusammenkunft wurde einberufen um den Weg hin zu einem plurinationalen Amerika zu ebnen, das berichten bolivianische Medien. Arce, der bei den Neuwahlen im Oktober 2020 als Gewinner hervorging, hob hervor, daß Solidarität zwischen der indigenen und bäuerlichen Bevölkerung in Abya Yala fundamental wichtig sei, um sich den Herausforderungen der Pandemie zu stellen. Auch eine zunehmende Rückbesinnung auf traditionelle Medizin der ursprünglichen Bevölkerung zur Bekämpfung der Pandemie begrüßte Arce.

Zum Hintergrund: Die selbsternannte rassistisch-fundamentalistisch-christliche De-facto-Regierung von Präsidentin Jeanine Añez, die sich letztes Jahr an die Macht putschte, zwang den gewählten Präsidenten Evo Morales der sozialistische Bewegung MAS ins Exil nach Mexiko. Die Interimsregierung hatte Strafanzeige gegen ihn und andere Politiker*innen der MAS gestellt u.a. wegen Drogenhandel und Terrorismus. Die Ermittlungen sind inzwischen eingestellt. Jetzt wird gegen die Interimsregierung von Jeanine Áñez selbst ermittelt: Ihr werden von Seiten der MAS mindestens 24 Fälle von Korruption vorgeworfen und von Seiten der UNO mehrere Fälle von Folter. Als hilflose Reaktion auf die Pandemie im Frühjahr rief Añez die bolivianische Bevölkerung öffentlich zum Beten auf und verwies kubanische Ärzt*innen des Landes, was den Gesundheitssektor weiter schwächte.

Die Opposition hatte bei Morales' Wiederwahl 2019 lange auf Wahlbetrug beharrt. Auch diese Vorwürfe wurden nun per Gerichtsurteil fallengelassen.