Tausende bei Trauermarsch für ermordete Holocaust-Überlebende in Frankreich

Tausende bei Trauermarsch für ermordete Holocaust-Überlebende in Frankreich

Tausende PariserInnen haben gestern mit einem Marsch der getöteten Holocaustüberlebenden Mireille Knoll gedacht. Darunter auch Frankreichs Innenminister Gérard Collomb und die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo.

Nach Medienberichten wurden die Rechtspopulistin Marine Le Pen und der Linksaußenpolitiker Jean-Luc Mélenchon bei ihrer Ankunft mit Buhrufen empfangen. Beide hätten dann den Gedenkmarsch verlassen. Der gewaltsame Tod der 85- jährigen Jüdin, die am Freitag tot in ihrer Wohnung aufgefunden worden war, hat Frankreich erschüttert und weltweit für Aufsehen gesorgt.

Der Dachverband der jüdischen Institutionen in Frankreich (Crif) hatte zu der Kundgebung aufgerufen und erklärte vor dem Marsch, weder Le Pen noch Mélenchon seien aufgrund der starken Vertretung von Antisemiten, sowohl bei der extremen Linken wie bei der extremen Rechten, willkommen.

Die Zahl der Auswanderungen aus Frankreich nach Israel ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Etwa 27.000 JüdInnen sind nach Angaben der Jewish Agency in den vergangenen fünf Jahren aus Frankreich nach Israel ausgewandert – in den fünf Jahren davor waren es weniger als 10.000.