Sudan: Soldaten versuchen gewaltsame Unterdrückung von Demonstrationen zu verhindern

Sudan: Soldaten versuchen gewaltsame Unterdrückung von Demonstrationen zu verhindern

Auf Aufnahmen der Fernsehsender Al-Jazeera und Al-Hadath vom Montag ist heftiges Gewehrfeuer rund um eine Demonstration in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum zu hören. Erst am Samstag wurden mindestens 6 Demonstrierende getötet. Am Montag sollen alleine in Khartoum Zehntausende an den Protesten teilgenommen haben. Es ist unklar, was wirklich vorgeht, denn zugleich gibt es Berichte, wonach sich Offiziere und Soldaten auf die Seite der DemonstrantInnen gestellt hätten. Ein Soldat soll getötet worden sein, doch möglicherweise ist die Zahl der Opfer weit höher.

 

Die Proteste halten seit dem 19. Dezember an. Sie entzündeten sich an einer Verdreifachung des Brotpreises. Mittlerweile richten sich die Proteste aber auch gegen den Staatschef Omar al-Baschir. Al-Baschir kam vor 30 Jahren durch einen Militärputsch an die Macht. Im Jahr 2008 stellte der internationale Gerichtshof in Den Haag einen Haftbefehl wegen Völkermords im Darfur-Konflikt gegen Baschir aus. Wegen mangelnder internationaler Unterstützung wurde der Haftbefehl aber außer Vollzug gesetzt.