Sudan: Armeechef bildet nach Putsch „Übergangsregierung“ unter seiner Führung

Sudan: Armeechef bildet nach Putsch „Übergangsregierung“ unter seiner Führung

Nach seinem Putsch am 25. Oktober zeigt sich der Armeechef Abdel Fattah al-Burhan nicht bereit zum Einlenken. Nach Angaben des staatlichen Fernsehens hat al-Burhan einen neuen 14-köpfigen Übergangsrat unter seiner Führung gebildet. Ebenfalls ein starker Mann ist sein Stellvertreter, der Führer der paramilitärischen Schnellen Unterstützungskräfte, RSP, Mohammed Hamdan Dagalo. Bekannter ist er unter dem Namen Hemetti. Ihm und seiner Truppe werden seit dem Jahr 2004 immer wieder Massaker und Vergewaltigungen vorgeworfen. Dem sogenannten „Übergangsrat“ gehören außer al-Burhan und Hemetti und weiteren Militärs auch 5 Zivilisten, doch niemand der sich für die Übergabe der Macht an eine zivile Regierung einsetzt. Ein Mitglied des Übergangsrates soll noch ernannt werden. Im Rat soll diese Person als Vertreter des Ostsudan fungieren. Die Besetzung dieses Postens ist sehr sensibel, denn die Ethnie der Bedscha im Ostsudan setzt sich seit langem für Autonomie ein. Die Bedscha könnten wie bei früheren Gelegenheiten für die Zentralregierung den Zugang zum Roten Meer erschweren.

Demonstrant*innen blockierten nach der Verkündigung des neuen „Übergangsrates“ mehrere Straßen in der Hauptstadt Khartum und zündeten Reifen an. Die zivile Opposition deren Rückgrat vor allem Gewerkschaften bilden, versucht seit dem Putsch mit Demonstrationen, Straßenblockaden und Streiks die Putschisten zum Einlenken zu bewegen. Radio Dreyeckland berichtete.