Studie zu Racial Profiling in Österreich belegt strukturellen Rassismus

Studie zu Racial Profiling in Österreich belegt strukturellen Rassismus

Die EU-Grundrechteagentur (FRA) hat in Österreich eine Studie zu Racial Profiling gemacht. Dabei wurde festgestellt, dass die Rate von Racial Profiling in Österreich vergleichsweise hoch ist. 

Die Anzahl an Personenkontrollen im Allgemeinen und an Personenkontrollen aufgrund von rassistischen Vorurteilen unterscheidet sich immens. Im Jahr 2019 hat die EU-Grundrechteagentur eine zwölfmonatige Studie zu Racial Profilig gemacht und die Ergebnisse nun veröffentlicht. Rund ein Viertel der Befragten gaben an, im Jahr 2019 von der Polizei angehalten worden zu sein. In der EU weisen nur Estland und Irland ähnlich hohe Raten auf.
Von diesem Viertel waren knapp 50 Prozent BIPoC (Black Indigeneous and People of Color). Das ist eine starke Abweichung von der Repräsentation von BIPoC in der österreichischen Bevölkerung, weshalb es naheliegend ist, dass sie hauptsächlich aufgrund von rassistischen Zuschreibungen kontrolliert wurden. Die Personen werden vor allem angehalten, wenn sie zu Fuss unterwegs sind und der Anteil der kontrollierten Männer* ist höher als der der Frauen*. Rund drei viertel der Befragten gaben an, dass sie während der Kontrolle oder Durchsuchung ‚respektvoll‘ von der Polizei behandelt worden sind.


Dass eine solche Studie überhaupt durchgeführt wurde, ist erstaunlich. Viele Länder weigern sich, Studien zu strukturellem Rassismus in der Polizei und vor allem spezifisch zu Racial Profiling zu machen. Die Existenz dessen wird oft verharmlost oder gar geleugnet. In Österreich wurde hiermit also ein erster Schritt in Richtung Aufklärung gemacht. Die Studie beweist jedoch lediglich, dass Polizeibeamt*innen in Österreich, genau wie Polizeibeamt*innen im Rest Europas, Menschen diskriminieren und sie aufgrund rassistischer Vorurteile überdurchschnittlich oft kontrollieren. „Nun haben sie die Verantwortung, diese Strukturen zu verändern.“, merkt die Antira-Wochenschau zu dieser Studie an.


Quelle: https://antira.org/2021/05/31/schweizer-sozialpolitik-gegen-arme-griechische-mauern-gegen-gefluechtete-italienische-hotline-gegen-migration/#more-8488