Starker Anstieg der Sterbestatistik im November, insbesondere in drei Bundesländern

Starker Anstieg der Sterbestatistik im November, insbesondere in drei Bundesländern

Nach einer Sonderauswertung der vorläufigen Sterbefallzahlen des Statistischen Bundesamtes sind im November diesen Jahres rund 20 % mehr Menschen in Deutschland gestorben als im Schnitt der Jahre 2016 bis 2020. Ein Vergleich auf der Ebene der Bundesländer ist dem Statistikamt zu folge bisher nur bis zur 45. Kalenderwoche möglich. Die dauerte vom 8. bis einschließlich 14. November. Den höchsten Anstieg verzeichnete Thüringen mit 43 %, gefolgt von Sachsen mit 37 % und Bayern mit 30 %. Bremen war das einzige Bundesland, in dem praktisch kein Anstieg zu verzeichnen war. Das heißt, die Länder mit den meisten Corona-Infektionen waren auch die Länder mit den meisten Sterbefällen. Allerdings weisen die Statistiker*innen darauf hin, dass nur die Hälfte des Anstiegs der Sterbefälle in diesen Bundesländern direkt mit der dem Robert Koch Institut gemeldeten Zahl der Corona-Toten zu erklären ist. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Möglich wären unerkannte oder nicht gemeldete Covid-19-Todesfälle, mehr Todesfälle aufgrund verschobener Operationen und Vorsorgeuntersuchungen. Tatsächlich hatte der Direktor für Inneren Medizin an der Uni-Klinik Köln, Michael Hallek bereits Mitte November eine Verschlechterung der medizinischen Versorgung im Süden und Osten Deutschlands aufgrund von Corona festgestellt. Es gäbe eine „weiche Triage“, konstatierte Hallek, die etwa eintrete „wenn ein Herzinfarktpatient eine Stunde im Rettungswagen herumgefahren wird, der kein Krankenhaus mit einem freien Intensivbett findet“. Auch der Präsident der Landesärztekammer Sachsen, Erik Bodendiek sprach bereits Ende November von einer deutlichen Verschlechterung, Beispielsweise bei Tumorerkrankten und Herzinfarktpatient*innen, durch die Notwendigkeit Betten für Covid-19-Fälle freizuhalten und weil Patient*innen aus Angst vor Infektionen Praxen und Kliniken nicht aufsuchten. Wie weit solche Effekte tatsächlich die Statistik beeinflusst haben, kann derzeit niemand sagen. Dass das Bundesland mit der höchsten Impfquote als einziges keine Erhöhung bei den Sterbefällen hatte, ist jedenfalls auffallend. Dabei soll doch die Impfung so gefährlich sein. Okay, eine Statistik vom November 2021 kann nichts über die von manchen befürchteten Langzeitfolgen einer Impfung sagen. Und noch ein Argument in dieser Richtung: Wer schon im November 2021 ohne Impfung an Covid-19 gestorben ist, der braucht sich um eventuelle Langzeitfolgen einer Impfung keine Sorgen zu machen und kann das sogar nicht einmal mehr.