Städte signalisieren Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen um Seenotrettung zu ermöglichen - Brief von Horn an falsche Adresse

Städte signalisieren Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen um Seenotrettung zu ermöglichen - Brief von Horn an falsche Adresse

In einem Brief an die Bundeskanzlerin setzen sich die parteilose Oberbürgermeisterin von Köln Henriette Reker und die Oberbürgermeister von Düsseldorf und Bonn, Thomas Geisel, SPD und Ashok Sridharan, CDU für die Wiederaufnahme der Seenotrettung im Mittelmeer ein. In dem Brief weisen die BürgermeisterInnen ausdrücklich darauf hin, dass die Städte noch Kapazitäten zur Aufnahme von Flüchtlingen hätten. Der Düsseldorfer Stadtdirektor Burkhard Hintzsche erklärte, die Behinderung und Kriminalisierung der privaten Seenotrettung sei Mitschuld daran, dass seit Jahresbeginn 1 400 Menschen im Mittelmeer ertrunken seien.

Der Initiative haben sich mittlerweile Stuttgart, Wuppertal und Potsdam angeschlossen. Der Freiburger OB Martin Horn hat seine Unterstützung mittlerweile aber wieder relativiert. Horns Unterstützung der Städte-Initiative sei als Solidaritätszeichen gemeint, erklärte sein Pressesprecher. Freiburg plane keine konkreten Schritte zur Flüchtlingsaufnahme. Horn habe jedoch einen Brief an den baden-württembergischen Städtetag geschrieben. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert dazu eine Sprecherin des Städtetages mit den Worten: „Von Herrn Horn liegt uns noch kein Brief vor. Aus humanitären Gründen kann man die Initiative unterstützen, entschieden werden muss darüber aber auf Bundesebene.“

Siehe auch die Nachricht zur Kritik der Freiburger Grünen an der Haltung Horns und ein Interview zur Kriminalisierung der Seenotrettung im Mittelmeer auf dieser Webseite.