Solardachpflicht in Knopfhäuslesanierung? Bloss nicht,Denkmalschutz hilf!

Kommentare & Glossen bei Radio Dreyeckland (alle zeigen)

Solardachpflicht in Knopfhäuslesanierung? Bloss nicht,Denkmalschutz hilf!

Am Rande der Hauptausschußsitzung des Freiburger Gemeinderats am 4. Juli 22 hatte Stadtrat Winkler  (Freiburg Lebenswert) angesichts  der Lockerungsankündigung der Landesregierung beim Denkmalschutz für PV-Dächer angefragt, ob denn dies nun auch schon bei den nächsten Bauabschnitten z.b. in der Knopfhäuslesiedlung geplant sei bzw. nachgeholt werde.

Die Antwort des Baudezernates der Stadtverwaltung und der befragten FSB kommt einem nackten  Mittelfinger gleich:

  • "BA 1 und 2 sind denkmalrechtlich ohne PV genehmigt, die Solarpflicht greift auch in BA 2 aufgrund des Baubeginns in 2022 nicht."  - Na und kann Freiburg nicht mehr als gefordert? (MM)
  • BA 3  besteht aus zwei Zeltdächern mit relativ kleinen Dachflächen, die durch Grate flächenmäßig stark eingeschränkt sind. Die optische Beeinträchtigung, die mit PV-Anlagen auf diesen Dächern einherginge, ist mit dem Landesamt für Denkmalpflege zu erörtern.
  • BA 4: Eines der beiden südausgerichteten Dächer ist durch Dachgauben eingeschränkt, das andere ist durch den umliegenden hohen Baumbestand stark verschattet. "

    Nun ja, alles  wie gehabt. Wo kein Wille ist nie ein Weg zu finden. Gesetztliche Pflichten hin, Denkmal- eigentümer-schutz HER. Irgendwann im September will sich aber die FSB dann doch mal bequemen, mit dem Denkmalamt zu sprechen. Das gewünschte Ergebnis ist für die Stadtverwaltung  absehbar: "Aufgrund der oben dargelegten Gründe ist allerdings davon auszugehen, dass die Knopfhäusle-Siedlung sich nur sehr eingeschränkt wenn überhaupt für PV auf den Dächern eignet."

In den Werbesprüchle "Jede kw- Stunde aus erneuerbaren Strom zählt" oder der Top-Sprechblasen Bläser gar mit der Fanfare  bei der Debatte um die Kriegsgeräteanleihe mit Atomteilhabe inklusiver. "Die Erneuerbaren sind Freiheitsenergien" sind die Schaumschläger fix.

Die südwestliche Öko-Hauptstadt suhlt sich in den Leistungen von vor 20 bis 30  Jahren und trottelt und trödelt im Zug der Lemminge, die immer noch auf die Gas-Gnade des Kreml hoffen. Die FSB sogar mit DAMPF mal wieder als Schleppkahn im Gegenkurssystem.

Tollhaus wir preisen dich: wie schön das wenigstens auch der OB seinen Klimafußabdruck durch Reisen nach  Madison vertiefen kann - aber dafür kann er sich  ja auch mit Ökoausgleichpunkte freikaufen  wegen der Nachhaltigkeit - aus der Stadtkasse natürlich!

Michael Menzel (5.9.22)