Slowakischer Parlaments-Vize tritt wegen Verbindungen zu Journalisten-Mord zurück

Slowakischer Parlaments-Vize tritt wegen Verbindungen zu Journalisten-Mord zurück

Der Vize-Präsident des slowakischen Parlaments trat am gestrigen Donnerstag zurück. Grund dafür sind enge Verbindungen zum mutmaßlichen Auftraggeber des Mords am Journalisten Jan Kuciak. Martin Glvač kommt damit einem Amtsenthebungsverfahren zuvor. Nachdem die Opposition im Parlament eine Sondersitzung zur Abberufung von Glvač beantragt hatte, stellten sich gestern auch Teile der Regierung gegen den Parlaments-Vize.

Glvač bestätigte in seiner Rücktrittserklärung zwar die Verbindungen zum Angeklagten Marian Kocner. Er bestritt aber, Kocner bei dessen Korruptions- und Betrugsaktivitäten unterstützt zu haben. Bereits im September musste Justizstaatssekretärin Monika Jankovska zurücktreten. Jankovska sowie mehrere Staatsanwälte und Richter sollen gegen Geld das Verfahren gegen die mutmaßlichen Mörder von Kuciak verschleppt haben. Sowohl Jankovska als auch Glvač gehören der regierenden Smer-Partei an.

Der Journalist Jan Kuciak und seine Lebensgefährtin Martina Kusnirova waren im Februar 2018 in ihrem Haus ermordet worden. Kuciak hatte zu Korruption und Bestechung in der Politik recherchiert und war dabei auch immer wieder auf Kocner gestoßen.