Serbien: Proteste gegen Präsidenten halten an

Serbien: Proteste gegen Präsidenten halten an

Tausende Menschen demonstrieren seit mehr als einer Woche gegen den am 2.April gewählten Präsidenten Aleksandar Vučić. Was zunächst ein Protest von Studierenden war, dem schließen sich inzwischen auch Gewerkschaften und RentnerInnen an. Ihr Frust erwächst aus dem autoritären Gehabe des künftigen serbischen Präsidenten und wird gleichzeitig von den wirtschaftlichen und sozialen Problemen des Landes befeuert. Nach Angaben der Protestierenden ist es beispielsweise schwer eine Arbeit zu finden, wenn man nicht Mitglied in Vučićs Serbischer Fortschrittspartei (SNS) ist. Seinen Sieg führen sie auf Repression und Gleichschaltung der Medien zurück. Auf den Straßen werden daher Forderungen nach Pessefreiheit und einer unabhängigen Justiz und Polizei laut. Gewerkschaften gaben bekannt, dass in Serbien zur Zeit 400.000 Menschen einer Arbeit nachgehen, ohne den ihnen zustehenden Lohn zu erhalten. Eine bestimmte politische Partei unterstützen die Demonstrierenden nicht. Die regierungsnahen Medien ignorierten die Proteste zunächst. Als das nicht mehr möglich war, berichteten einige Medien über die DemonstrantInnen als in die Irre geführte junge Menschen und unterstellten ihnen, sie würden mit ausländischen Geldern fürs Demonstrieren bezahlt.