Saudi-geführte Militärkoalition setzte Streubomben in Jemen ein

Saudi-geführte Militärkoalition setzte Streubomben in Jemen ein

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hat seit Mitte April Beweise dafür gefunden, dass das Militärbündnis unter Führung Saudi-Arabiens Streubomben im Jemen eingesetzt hat. Die gefundenen Streubomben seien auf einem landwirtschaftlich bewirtschafteten Plateau in der Nähe von verschiedenen Dörfern gefallen. Diese Munitionen hatte die amerikanische Firma Textron Systems angefertigt. Die USA hätten sie in den vergangenen Jahren an Saudi-Arabien und den Verinigten Arabischen Emiraten geliefert.

Bei den gefundenen Streubomben handelt es sich um Behälterbomben, die bei Explosion vierzig Submunitionen in die Umgebung verstreuen. Viele dieser Submunitionen explodieren jedoch nicht beim Einschlag, sondern gefährden jahrelang die Zivilbevölkerung. Seit 2008 verbietet ein völkerrechtlicher Vertrag Streubomben. Über 100 Staaten haben diesen Vertrag unterzeichnet, allerdings zählen weder die USA noch Staaten der Militärkoalition noch Jemen dazu.

Saudi-Arabien hatte in den vergangenen Wochen mit Luftangriffen gegen die schiitische Houthi-Miliz im Norden Jemens gekämpft, die im Januar den jemenitischen Präsidenten gestürzt hatte. Noch Ende März hatte ein saudischer General vor den Medien gesagt, Saudi-Arabien setze im Jemen keine Streumunitionen ein.