Robert Kurz: Freitag, 10. Oktober um 19 Uhr

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Im Arbeiterbewegungsmarxismus spielte die von Marx im
Kapital entworfene Kritik des Fetischismus eine äußerst untergeordnete Rolle,
wenn sie denn überhaupt wahrgenommen wurde.

Es ist das Verdienst der Wertkritik
bzw. der Wertabspaltungskritik die Dimension des Fetischismus für eine
Neuformulierung radikaler Kapitalismuskritik fruchtbar gemacht zu haben. Es
geht dabei nicht darum, nur einen neuen, bisher unterbelichteten Aspekt in die
Kapitalismuskritik einzubringen, vielmehr verbindet sich mit der Thematisierung
des Fetischismus ein radikaler Perspektivwechsel für eine emanzipatorische
Kapitalismuskritik. Demnach ist das Problem des Fetischismus zentral für das
Verständnis des Kapitalismus!

Die Thematisierung der Fetischismus-Problematik hat in den letzten Jahren in
der Linken ein gewisses Echo ausgelöst. Dabei erfährt jedoch der Begriff des
Fetischismus eine derartige Uminterpretation, dass von seinem kritischen
Potential meist recht wenig übrig bleibt. Dies dürfte wohl einer der Gründe für
die wertabspaltungskritische Theoriegruppe EXIT gewesen sein, sich auf ihrem
Jahresseminar im Juni 2008 mit den „Dimensionen des Fetischismus" eingehender
zu beschäftigen.