Gambia - kein sicheres Herkunftsland: Präsidentschaftswahl in Gambia: Opposition riskiert Gefängnis und Folter

Präsidentschaftswahl in Gambia: Opposition riskiert Gefängnis und Folter

Gambia-Logo-08-k-300x261.jpg

Logo der Gambia-Aktionswoche
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
Helferkreis Breisach

Es gibt erste , noch unbestätigten Meldungen zur Wahl in Gambia: Danach könnte nach 22 Jahren einen Machtwechsel bevorstehen; der oppositionelle Kandidat Adama Barrow von der United Democratic Party soll am 1. Dezember die meisten Stimmen erhalten haben. Die Wahlkommission hat dies aber (noch) nicht bestätigt. Langzeitpräsident Yahya Jammeh hatte verkündet, er werde noch "Milliarden Jahre" an der Macht bleiben, nur Gott könne ihn absetzen. Die Opposition hatte sich diesmal zu einem Wahlbündnis zusammengeschlossen. Doch die Oppositionellen gehen ein großes persönliches Risiko ein, im Gefängnis zu landen, gefoltert und vergewaltigt zu werden. Das berichtet unser Gesprächspartner Omar Jawara aus Esslingen, der selbst aus Gambia geflohen ist.

Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl indes würde Gambia am liebsten als "sicheren Herkunftsstaat" sehen. Denn aus dem kleinen westafrikanischen Land fliehen im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung besonders viele Menschen, und nach bundesweitem Verteilungsschlüssel ist Baden-Württemberg für sie zuständig. Bereits jetzt werden viele gambische Staatsangehörige in andere EU-Länder und einzelne sogar direkt nach Gambia abgeschoben.

Um ein öffentliches Bewusstsein für die Lage in Gambia und der gambischen Flüchtlinge in Baden-Württemberg zu wecken, haben flüchtlingssolidarische Initiativen die Gambia-Aktionswoche vom 3.-10. Dezember ins Leben gerufen. Über 50 Veranstaltungen in verschiedenen Städten sind bereits angekündigt. Dazu hört Ihr außerdem Julian Staiger vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg.