Osttürkei: Ausgangssperre nach strittiger Wahlentscheidung

Osttürkei: Ausgangssperre nach strittiger Wahlentscheidung

In der knapp 200 000 EinwohnerInnen zählenden Stadt Mus (musch) im Südosten der Türkei wurde eine 15-tägige Ausgangssperre verhängt. Die Ausgangssperre ist nicht total, schränkt das Leben aber erheblich ein. Insbesondere wurden alle Versammlungen, Demonstrationen und Presseerklärungen pauschal verboten. Bei der Kommunalwahl am Sonntag hatte der Kandidat von Erdogans Koalition in Mus knapp gewonnen. Nach Angaben des prokurdischen Gegenkandidaten aber nur weil 2500 Stimmen für ungültig erklärt wurden, die hauptsächlich auf ihn und seine Mitbewerberin entfallen seien. Die prokurdische HDP stellt normalerweise eine Kandidatin und einen Kandidaten gemeinsam auf, die dann das Bürgermeisteramt gemeinsam ausüben. Bilder aus Mus zeigen zwei lange Reihen von Soldaten auf einer leeren Straße. Die Soldaten sind mit schwarzen Skimützen vermummt und halten automatische Gewehre.