Nur eine Handvoll LKW-Fahrer*innen will Kurzzeitarbeitsvisa in Großbritannien

Nur eine Handvoll LKW-Fahrer*innen will Kurzzeitarbeitsvisa in Großbritannien

Nach Angaben des britischen Regierungschefs Johnson liegen bisher 127 Anträge auf befristete Arbeitsvisa für LKW-Fahrer*innen im Vereinigten Königreich vor. Johnson widersprach damit einem Bericht der Times, die von 27 Anträgen berichtet hatte. Um einer akuten Versorgungskrise abzuhelfen hatte die Regierung die Ausstellung von 5000 Arbeitsvisa für Fahrer*innen aus der EU beschlossen. Die Visa gelten aber nur bis Februar. Diese Befristung ist offenbar der Hauptgrund für die geringe Resonanz. Außerdem gaben von Medien befragte polnische LKW-Fahrer das durch den Brexit erzeugte fremdenfeindliche Klia in Großbritannien als Grund an, dort nicht zu arbeiten. Auch auf dem Kontinent herrscht eine Knappheit an Arbeitskräften, so dass es keinen ökonomischen Zwang geben dürfte, Johnsons befristeter Offerte zu folgen. In Großbritannien fehlen geschätzt 100 000 LKW-Fahrer*innen. Ein Grund dafür ist die Corona-Krise, die dazu geführt hat, dass eine Zeit lang keine Führerscheinprüfungen stattfinden konnten. Hauptgrund ist jedoch der Brexit. Zahlreiche LKW-Fahrer aus Osteuropa haben das Königreich während der Corona-Krise verlassen und dürfen nun nicht mehr in Großbritannien arbeiten, es sei denn mit einem befristeten Sondervisum. Johnson setzt auch die Armee ein, um wenigstens die Tankstellen zu beliefern. Die Zahl der Fahrer der Armee ist jedoch viel zu gering, um den Notstand zu beheben.