Noch mehr Mikroplastik in den Meeren als gedacht

Noch mehr Mikroplastik in den Meeren als gedacht

Forschungen der Senckenberggesellschaft für Naturforschung, der Frankfurter Goethe Universität und des Alfred-Wegner-Institus haben ergeben, dass die Tiefsee noch stärker von Mikroplastik belastet ist als bisher angenommen. Die Sedimentproben, die zu den Ergebnissen führten, stammen aus dem Kurilen-Kamtschtka-Graben im Westpazifik und wurden aus 6.000 bis 10.000 Meter Tiefe entnommen. Keine der entnommenen Proben war dabei frei von Mikroplastik. Zudem seien komplett unterschiedliche Zusammensetzungen der Partikel gefunden worden, was von der breitflächigen Verteilung und Dynamik innerhalb der Ozeane spreche.

Durch die Entsorgung von Plastik in den Meeren und der Verbreitung durch Meeresströmungen senkt sich ein Großteil der Mikropartikel in den maritimen Gräben in mehreren Tausend Metern Tiefe ab. Angelika Brandt, die an der Forschung beteiligt war, erklärte: „Jedes Jahr gelangen schätzungsweise 2,4 bis 4 Millionen Tonnen Plastik über die Flüsse ins Meer, als Folge des extremen weltweiten Plastikkonsums und der schlecht organisierten Mülltrennung." Die Tiefsee würde dazu zunehmend zu einem Endlager für Müll. Eine Folge dieser Verschmutzung ist die dadurch entstehende Gefährdung vieler Arten.