Weg mit der Freierbestrafung! Kein Prostitutionsverbot durch die Hintertür!: Neue repräsentative Umfrage bestätigt Ablehnung des sog. "Nordischen Modells"

Neue repräsentative Umfrage bestätigt Ablehnung des sog. "Nordischen Modells"

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Erobella Website: Eine Frau in fliederfabenem Body mit  Lederriemen posiert lasziv vor dem Schriftzug "SEX" in roter Leuchtschrift auf dunklem Hintergrund. Daneben im roten Kasten: "Repräsentative Umfrage - Sexkaufverbot nach Nordischem Modell abgelehnt."
Screenshot abgerufen am 1.11.2022
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Quelle: 
https://erobella.com/presse/wie-denkt-deutschland-uber-sexarbeit/
Erobella, ein erotisches Online-Portal im deutschsprachigen Raum, gab eine repräsentative Umfrage in Auftrag. Demnach hatte ein Marktforschungsinstitut im August diesen Jahres über 1.000 Menschen im Alter von 18-69 Folgendes gefragt:
  • Wie denken sie über Prostitution?
  • Wie bewerten sie die Situation von Sexarbeiter*innen?
  • Soll Sexarbeit verboten werden?
Die Ergebnisse überraschen nicht, aber widersprechen deutlich den ständig wiederholten Behauptungen von Gegner*innen der Sexarbeit:
  1. Für 77% der Befragten gehört Sexarbeit zur Gesellschaft.
  2. 14% der Befragten – also jeder Siebte – gab an, schon einmal selbst die erotischen Dienstleistungen einer Sexarbeiter*in oder Domina in Anspruch genommen zu haben.
  3. Insgesamt wird die Entwicklung in der Sexarbeiter-Branche in Deutschland als positiv bewertet. So meinen 35%, dass sich die Situation der Sexarbeiter*innen in den letzten Jahren verbessert habe und 42% stimmen dem Satz “Sexarbeiter*innen sind heute besser vor Ausbeutung und Gewalt geschützt als früher” zu.
  4. Die Einführung des sog. “Nordischen Modells” wird mit 56% klar abgelehnt.
Das sog. „Nordische Modell“ erlaubt Sexarbeiter*innen ein straffreies Nachgehen ihrer Tätigkeit. Jedoch machen sich Kund*innen strafbar, wenn sie für erotische Dienstleistungen bezahlen. Studien zeigen, daß dieses Modell Sexarbeit weiter in Nischen verdrängt, in denen z.B. von Gewalt Betroffene schlecht ihre Rechte einklagen können. Mißstände in der Branche würden oft von Freiern gemeldet werden, heißt es weiter, wenn diese aber Angst vor Strafverfolgung haben müßten, habe das negative Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen in der Sexbranche. Im ersten Halbjahr 2021 hatte die vorige Regierung lieber die Gelder für Hilfsprojekte gestrichen und das Strafgesetz verschärft, um Menschen abzuschrecken und den Kund*innen von Sexarbeiter*innen Angst zu machen, als einen offenen Umgang mit Sexarbeit zu fördern. Die Kampagne Weg mit der Freierbestrafung!, welche der BSD – Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e.V. als „Prostitutionsverbot durch die Hintertür“ bezeichnet, wünscht sich daher Unterstützung. Ausführlichere Details zur Studie von Erobella gibt es auf der BSD-Webseite. (Berlin am 30.10.2022)