3.Kultur ausschuss am 6.Juli 2023: Nazibild kommt Freiburg teuer zu stehen

Nazibild kommt Freiburg teuer zu stehen

Auf 270.000€ beziffert die Informationsvorlage KA 23/012 die vom Landesdenkmalamt angeordnete denkmalpflegerische  in situ„ Bewahrung einer Auftragsarbeit des NS Malers Kammerer für das in den 30ern errichtete Kraft-durch Freude Tourismusbüro der Stadt: mit seiner Schwarzwaldidyll Werbung mit statischen Figuren, die dem deutschen Ideal-Ebenbild des Herrenmenschentums entsprungen sind.
Es befand sich im EG Eingangsbereich auf 2,5, X 8 m an der Nordseite. Eingebaut 1939 verdeckt Anfang der 50er. Im Keller der Tourismus waren zuvor schon die Luftschutzkeller als Kriegsvorbereitung-Bau mit Gas- Schleusen eingebaut worden.
Getreu der „Gedenk“- Politik der frühren BRD wurde das Bild hinter einer Wand versteckt, wie die reüssierenden Täter sich  ja auch durchgängig in der Adeauerära tarnten.

Sowohl im Kulturausschuß wie im Förderverein und in den Fachbeiräten ist der Entscheid des Landesdenkmalamt hoch umstritten!1:52
Letzlich führt er auch zu Umplanungen mit Reduktion der Sonder-Ausstellungsflächen um 30 qm auf 120 qm, sowie eine Neuanordnung der Dauerausstellung im Erdgeschoss.
Die Masse der Kosten für Umplanung, Bauverlängerungen und Umbauten, Aufzugdrehung usw. – ca. 200.000€ - werden das BauBudget von 4,9 Mio€ belasten. Ca. 70.000€ werden auf Restaurierung des Bildes und den Gestaltungsmöglichkeiten sie zumindest teilweise als „Zeugnis“ in den Kontext zu den Ausstellung des NS-Dokuzentrums zustellen. Bei Gedenkveranstaltungen soll es dann abgedeckt werden.
Die inhaltlichen Arbeiten des vier Personenteams auf 2,8 Vollzeitäquivalenz Stellen, wurden allgemein gelobt. Das leicht modifizierte Daueraustellungskonzept basiert jetzt auf 300 Ausstellungsobjekten darunter 14 orginal Fotos. Ein erstes online-Album mit Exponaten soll in den nächsten Monaten veröffentlicht werde.
Das pädagogische Konzept orientiert sich - mit Ausnahme des Landesverbandes der Sinti und Roma und die Idee junge Mitglied zu Multiplikatoren auszubilden – sehr stark an etablierten Institutionen. Das mit Augumented-Reality-App erprobte serious game zu jüdischen Leben in Freiburg gilt als Modell für die Zielgruppe Jugend und Studierende.

Das nun das Forschungsbudget ausgerechnet durch - kunsthistorische - Arbeiten zu dem NS Künstler belastet wird, statt z.b. in weiteren Forschungen zu den bisher 1.000 Opfern ausgemachten Freiburger Opfern der NS-Diktatur focussiert werden können, ist eher bedrückend.
Nach bisher zwei Wanderaustellungen soll zwischen 2. August bis 12. September 2023 die Ausstellung „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus„ in der Meckel-Halle der Sparkasse gezeigt werden (kmm)
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