Berlin: Migration ist gut fürs alternde Europa

Migration ist gut fürs alternde Europa

Das stellt das Berlin Institut in einer gestern veröffentlichten Studie über die demografische Zukunft Europas „nach einem Jahrzehnt der Krisen“ vor. Demnach kommen auf jede Person im Ruhestand nur drei im erwerbstätigen Alter – Tendenz sinkend. Das mache es zunehmend schwieriger, Sozialleistungen zu finanzieren. Während im Norden des Kontinents – insbesondre in der Schweiz, Süddeutschland und Skandinavien – durch „vergleichsweise hohe Kinderzahlen und Zuwanderung“ ein Bevölkerungswachstum abzusehen ist, verschlechtere die „Abwanderung junger Menschen in Süd- und in Osteuropa die Zukunftsaussichten zusätzlich.“

„Häufig können sich in Süd- und Osteuropa nur die Hauptstadtregionen demografisch stabilisieren, während ländliche Gebiete zusehends an Bevölkerung verlieren“, erklärt Stephan Sievert, Mitautor der Studie. So etwa in Griechenland und Portugal, wo die Krise ein sogenannte „Süd-Nord-Wanderung“ auslöste und junge Menschen zu tausenden migrierten.

Außereuropäische Migrant_innen und eine bessere Inklusion von Frauen in das Erwerbsleben könnten langfristig „dazu beitragen, demografische Herausforderungen abzufedern“, heißt es in der Studie weiter. Das würde auch in den Regionen noch klarer werden, die sich bisher weigern, Geflüchtete aufzunehmen.

Die Studie „Europas demografische Zukunft“ hat 290 Regionen des Kontinents analysiert