Mehr Dublin-Abschiebungen von Strassburg nach Kehl

Mehr Dublin-Abschiebungen von Strassburg nach Kehl

Die Zahl der sogenannten Dublin-Abschiebungen von Strassburg nach Deutschland hat sich deutlich erhöht. Das meldete die französische Tageszeitung "Le Monde" nach einem Besuch des französischen Innenministers bei der Grenzpolizei im badischen Kehl am vergangenen Freitag.

Demnach hat sich die Zahl der sogenannten Dublin-Abschiebungen aus dem Département von Strassburg mehr als verdoppelt innerhalb eines Jahres. Von dort wurden im vergangenen Jahr knapp 600 Menschen nach Kehl abgeschoben, weil sie sich zuerst in Deutschland als asylsuchend gemeldet hatten. Es seien häufig Afghane, die nach Frankreich weiterzogen, nachdem ihr Asylantrag in Deutschland abgelehnt wurde.

Andersherum seien knapp 300 Menschen von Kehl nach Strassburg abgeschoben, weil sie ihren Asylantrag zuerst in Frankreich gestellt hatten.

Ende 2018 hatten Frankreich und Deutschland eine bessere Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene vereinbart, um die Dublin-Sammelabschiebungen in beide Richtungen zu erleichtern.

Nach der sogenannten Dublin-Regelung sollen AsylbewerberInnen in dem Land einen Asylantrag stellen, wo sie zuerst den Boden der Europäischen Union betreten haben. Falls sie anschliessend in andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union weiterreisen, können sie von dort in dieses erste Land abgeschoben werden.

(mc)