"Man nannte sie 'Schwarze', obwohl sie eigentlich nicht so schwarz waren" - über die Wurzeln des russischen Imperialismus

"Man nannte sie 'Schwarze', obwohl sie eigentlich nicht so schwarz waren" - über die Wurzeln des russischen Imperialismus

DvortsovajaploštšadDSCN0606.JPG

Sankt Petersburg, Lizenz: Paasikivi, DvortsovajaploštšadDSCN0606, CC BY-SA 3.0
Lizenz: 
CC Attribution, Share Alike
Quelle: 
Wikipedia

Im Zusammenhang mit dem Überfall auf die Ukraine wird Putin allmählich auch Imperialismus vorgeworfen. Viktoria Balon von der russischen Redaktion von Radio Dreyeckland meint, dass es Imperialismus in Russland schon lange gibt. Das zeige sich am Umgang mit den "kleinen Völkern" in Russland wie in der Sowjetunion und an einem Hang, das eigene Reich auszudehnen. Sie beginnt mit dem nationalen Mythos von Moskau als 3. Rom.

 

Zusätzliche Erläuterung zum Interview:

Alexaner Dugin, geb. 1962 ist ein nationalistischer Ideologe, der ein großes eurasisches Reich unter Führung Russlands propagiert, das Europa einschließt und einen Gegensatz zu den USA bilden. Irgendjemand muss man ja als Gegensatz und Feind haben, um die eigenen Leute zusammenzuhalten

Krimtatar*innen: die Krimtatar*innen stellten das Gros der einheimischen Bevölkerung auf der Krim vor der Eroberung durch Russland im 18. Jahrh. Kurz nach der Rückeroberung im 2. Weltkrieg ließ Stalin sie von der Krim weit nach Osten deportieren, weil sie angeblich mit den Deutschen kollaboriert hätten, was es wie auch in anderen Teilen des Landes gegeben haben mag, aber kein Grund war eine ganze Bevölkerung zu verschleppen, wobei viele starben. Mit dem Zerfall der Sowjetunion kehrten Krimtatar*innen zurück, doch die guten Grundstücke gehörten nun anderen. Nach der Besetzung der Krim durch russische Truppen 2014 wandte sich das eigene Parlament der Krimtatar*innen gegen die Besetzung. Seither gibt es Berichte über Menschenrechtsverletzungen wie willkürliche Festnahmen, Folter, Verschwindenlassen. Auch Radio Dreyeckland berichtete darüber.

jk