Lockere Geldpolitik der EZB killt soziale Bindungen in Baden-Württembergs Wohnungsbestand

Lockere Geldpolitik der EZB killt soziale Bindungen in Baden-Württembergs Wohnungsbestand

Ermöglicht durch die Politik des billigen Geldes (Nullzinspolitik) der EZB sind allein im Jahr 2012 69 Millionen€ Kredite im sozialen Wohnungsbau vorfristig abgelöst worden. Das sind rund 40 % aller vorfristig abgelösten Kredite - 182 Millionen€ -in den letzten 12 Jahren seit 2001. Nicht weniger als 4.671 Wohnungen in Baden-Württemberg sind allein in 2012 dadurch aus der sozialen Bindung gefallen. Damit fielen allein 2012 rund 25 % aller 18.700 Wohnungen weg, die in den letzten 12 Jahren vor der Frist von ihren sozialen Bindungen entkleidet wurden..

Freiburgs ist mit 2.510 Wohnungen, die vor der Zeit aus den sozialen Bindungen rausgekauft wurden, an zweiter Stelle in den letzten 12 Jahren. Stuttgart liegt mit 3.078 Wohnungen mit einer allerdings wesentlich grösseren Bevölkerung beim Abbau vorne beim Verlust sozialer Bindungen im Mietwohnungsbestand durch vorfristige Ablösung.
Treibende Kraft beim Abbau sozialer Bindung nicht nur in Freiburg sind die kommerziellen Wohnungsbauunternehmen: 1.710 Wohnungen sind in Freiburg von diesen vorfristig mit geringen Zinsen der EZB-Billion € worden. 307 von 312 Wohnungen allein im Jahr 2012 in Freiburg.

Doch auch die Genossenschaften haben in Freiburg ihren beträchtlichen Anteil. Allein seit Beginn der Finanzkrise haben die Genossenschaften zwischen 2008 und 2010 in Freiburg 506 Wohnungen vorfristig aus der Bindung genommen in dem sie die öffentlchen Kredite ablösten.
Demgegenüber setzt der Freiburger Grossvermieter FSB - Freiburger Stadtbau - primär auf das reguläre Auslaufen der sozialen Bindungen bzw. hatte sich bereits eines Teils seiner sozialen Bindungen durch Verkauf z. B. an die GAGFAH /Südwert 2006 entledigt. Die Stadt Freiburg verzichtete bei der Übertragung von knapp 1.000 Wohnungen des städtischen Besitzes an ihre Tochter FSB, darauf diese wieder in die sozialen Bindungen aufnmehmen zu lassen - trotz eines durchschnittlichen Verkaufspreises von rund 950€/qm Wohnfläche und trotz des offenkundigen Bruchs des Versprechens den Altbestand zu sanieren .
(kmm)

siehe auch:
Immobilienblase in Deutschland? Bundesbank warnt
Bauen, Bauen nur nicht sozial ? - Das Bürgermeisteramt ist stolz, den Gewählten Gmeinderäten die Markterfordenisse beigebogen zu haben!