Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Kolumbien bis zur 24. Woche

Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen in Kolumbien bis zur 24. Woche

Das kolumbianische Verfassungsgericht beschloss am Montag, den 21. Februar die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen mit 5 Pro- und 4 Gegenstimmen. Schwangerschaftsabbrüche bis zur 24. Woche sind nun ohne Angabe von Gründen möglich.
Zuvor war ein Abbruch nur in besonderen Fällen erlaubt: bei Vergewaltigung, Lebensunfähigkeit des Fötus oder Gefahr für das Leben der gebärenden Person. Diese Regelungen gelten nun nach der 24. Schwangerschaftswoche. Kongress und Regierung müssen den Beschluss noch umsetzen.
Aktivist:innen argumentierten in der Klage, die geltende Rechtslage diskriminiere gebärfähige Menschen mit geringem Einkommen, da diese weniger Zugang zu Ärzt:innen, Anwält:innen oder Psycholog:innen hätten.
In Kolumbien gilt nun das liberalste Gesetz zur Regelung von Schwangerschaftsabbrüchen in Lateinamerika. Präsident Ivan Duque stellte das Urteil in einer Verkündung am Dienstag in Frage. Er behauptet, der Abbruch könne zu einem gewöhnlichen Vorgang oder einer alternativen Verhütungsmethode werden. Feministische Aktivist:innen in Bogotá feiern den Beschluss am Tage des Urteils rund um das Gericht, feministische Bewegungen solidarisieren sich.