Kunstpreis und Förderung für bildende Künsterinnen über 40 ausgesetzt

Kunstpreis und Förderung für bildende Künsterinnen über 40 ausgesetzt

Seit 1994 wurde bisher alle drei Jahre der Gabriele-Münther-Preis vergeben, der sich speziell an Künsterinnen ab 40 Jahren richtet. Das Familienministerium sagte nun die finanzielle Unterstützung ab. Der Gabriele Münther Preis ist auf 20.000 Euro dotiert und wurde ursprünglich durch ein Kollektiv von Künsterinnen aus Bonn gegründet um Frauen über 40 den Einstieg oder Wiedereinstieg in die Kunst zu ermöglichen. Teil der Vergabe des Kunstpreises war es unter anderem die Werke von je 40 Künsterinnen in einer großen Ausstellung in Bonn zu zeigen.

Frauen in der Kunst erfahren nach wie vor strukturell Benachteiligung. So sind beispielsweise ihre Einkünfte laut Daten des statistische Bundesamts deutlich geringer: 60% der befragten Frauen im Kunstbetrieb gaben demnach an, ein Einkommen unter 1.100 Euro im Monat zu erhalten. Auf Anfrage gab das Familienministerium laut mehrer Medienberichte an, dass die „Bekämpfung von Sexismus“ durch den aktuellen Koalitionsvertrag im Fokus gelegen hätte. Desweiteren sei bei der Entscheidung eingeflossen, dass erst ab einem alter von 40 Jahren Künsterinnen ausgewählt werden. Eine Neuausrichtung des Preises, die durch einen eigens aufgestellten Arebitskreis bereits konzipiert werden sollte, sei während der Coronapandemie ins Stocken geraten, sagte Andres Gysi, die Geschäftführerin des Bundesverbands bildender Künsterinnen und Künstler und ist somit erst einmal beendet.