Rassistische Klischees und Stereotype: Kontrovers diskutierter Film "Green Book" im Sommernachtskino

Kontrovers diskutierter Film "Green Book" im Sommernachtskino

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Wie jedes Jahr veranstalten die Friedrichsbaukinos das Sommernachtskino im Schwarzen Kloster. Am 8. August wird der Film Green Book gezeigt, der von Schwarzen Communities weltweit heftig kritisiert wurde.

Unabhängig davon, inwieweit Green Book - der auf realen Geschehenissen basiert - die historischen Begebenheiten wahrheitsgemäß wiedergibt, ist er leider für ein ausschließlich Weißes Publikum gemacht worden. "Wir, die Zuschauer_innen, dürfen dabei etwas über Black People of Color (BPoC) aus der Perspektive von weißen Menschen lernen. Deren richtiges Leben fängt erst an, wenn weiße Menschen darin auftauchen – und hört wieder auf, wenn sie verschwinden", kritisiert z.B. Alice Hasters. Auch wenn er vielleicht das genaue Gegenteil bewirken will, reproduziert Peter Farrellys "feel good movie" rassistische Klischees und Stereotype, wie "das vom edlen Wilden", so Hasters weiter.

Der aka filmclub, der den Film letztes Jahr nicht unkommentiert vorführen wollte, schreibt auf seiner Website dazu: "Laut Nick Vallelonga, Drehbuchautor und Sohn des echten Tony Lip (1930-2013), basiert diese Handlung auf einer wahren Geschichte, doch über die Authentizität dieser ungewöhnlichen Freundschaft herrschen Zweifel, vor allem von Seiten der Angehörigen des ebenfalls verstorbenen Dr. Shirley (1927-2013). Man kann sich auch, zu Recht, an der zum Klischee gewordenen Trope vom geläuterten, weißen Helden in Filmen über die 'black experience' stören. Die wahre Stärke des Streifens liegt vor allem in der starken schauspielerischen Leistung der beiden Hauptdarsteller. [...] Und solange man keine akkurate, biografische Darstellung erwartet, sondern sich auf einen unterhaltsamen Road Trip mit historisch relevantem Hintergrund einlässt, wird man nicht enttäuscht."

Ludwig Ammann, einer der beiden Geschäftsführer und Pressesprecher der Friedrichsbaukinos, lobt seinerseits die beiden Hauptdarsteller, findet es aber "ärgerlich, daß die Medien die Vorwürfe [welche den Wahrheitsgehalt des Films anzweifeln] unüberprüft übernommen" haben....