Bei einem Großbrand im griechischen Flüchtlingslager Moria ist ein sechsjähriges Mädchen gestorben. Dies teilte die Feuerwehr auf der Insel Lesbos im griechischen Fernsehen mit. Der Brand im völlig überfüllten Lager war am gestrigen Montag ausgebrochen und hat wohl mehrere Wohncontainer und andere Unterkünfte zerstört. Nach Angaben der Feuerwehr ist die Ursache bislang unklar.

In Moria leben derzeit rund 19.000 Menschen, ursprünglich war das Lager auf etwa ein Zehntel davon ausgelegt. Die hygienischen Bedingungen sowie die medizinische Versorgung vor Ort ist katastrophal. Zwischenzeitlich mussten fast alle Hilfsorganisationen ihre Arbeit wegen rechtsextremer Angriffe einstellen. Die ersten Corona-Fälle können ebenso wenig behandelt werden wie andere Krankheiten.

Seit langem fordern Hilfsorganisationen wie Ärzte ohne Grenzen, wenigstens besonders gefährdete Personen von den griechischen Inseln zu evakuieren. Eine europäische Lösung für die Menschen ist nach wie vor nicht in Sicht.