Jesid*innen: Abschiebung inmitten von Leuten, die gerade erst an einem Völkermord beteiligt waren

Jesid*innen: Abschiebung inmitten von Leuten, die gerade erst an einem Völkermord beteiligt waren

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Jesidische Flüchtlinge 2014 in Syrien (Rojava). Lizenz: DFID - UK Department for International Development (picture: Rachel Unkovic/International Rescue Committee), Yazidi refugees, CC BY 2.0
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Quelle: 
Wikipedia

Erschreckt von den Umfragewerten der AfD versucht die Ampel beim Abschieben Dampf zu machen, wo es halt geht. Abschieben lässt sich prinzipiell in den Irak. Betroffen sind insbesondere Jesid*innen, die erst vor weniger als 10 Jahren dort einem Völkermord ausgesetzt waren. Der IS ist zwar bis auf Reste besiegt, aber er bestand ja nicht nur aus Leuten von weit her. Häufig waren es auch Leute vom Nachbardorf, die sich an den Morden und der Versklafung von Frauen beteiligt haben und dort noch immer wohnen. Das urspüngliche Siedlungsgebiet der Jesid*innen, der Djebel Sindjar steht außerdem im Brennpunkt regionaler Konfliktlinien lokaler Milizen wie fremder Staaten. Ohnehin leben 200 000 bis 280 000 Jesid*innen seit bald einem Jahrzehnt als Flüchtlinge in Zelten im Irak. So sieht die "interne Fluchtalternative" für sie aus. Radio Dreyeckland ließ sich dies von dem Hiistoriker Oliver M. Piecha erklären. Piecha ist Experte für die Region. Für Pro Asyl hat er ein Gutachten über die Lage der Jesid*innen verfasst. Er war auch an der Gründung der Hilfsorganisation Wadi beteiligt, die unter anderem mit Jesid*innen im Irak arbeitet.

Dass das Abschieben kein Mittel ist um der AfD den Wind aus den Segeln zu nehmen, hat sich mittlerweile ja auch in sehr drastischer Weise gezeigt. Wenn man den Rechten mit ihren Themen hinterherläuft, werden sie immer drei Schritte voraus sein.

jk