Die Arditi del Popolo: Italienischer Antifaschismus vor der Resistenza

Italienischer Antifaschismus vor der Resistenza

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Errico Malatesta mit einer Gruppe der Arditi del Popolo, dem ersten organisierten Widerstand gegen den italienischen Faschismus
Errico Malatesta mit einer Gruppe der Arditi del Popolo, dem ersten organisierten Widerstand gegen den italienischen Faschismus
Quelle: 
Wikimedia Commons

Heute Abend um 20 Uhr spricht der Historiker Andrea Staid (Mailand) in der Hildastraße 5 über einen der frühesten Versuche, gegen den italienischen Faschismus Widerstand zu leisten: Die Arditi del Popolo. Der Vortrag wird übersetzt von Irene Pacini (Centro Culturale Italiano).

Unter dem Begriff Resistenza wird vor allem der Widerstand gegen die deutschen Besatzer und die mit ihnen verbündeten italienischen Faschisten ab 1943 begriffen und in Italien auch offiziell geehrt. Doch der italienische Faschismus unter Mussolini kam bereits in den 20er Jahren an die Macht - und genauso lange gab es einen teilweise auch organisierten, antifaschistischen Widerstand dagegen - so zum Beispiel von den "Arditi del popolo", einer bewaffneten Widerstandsorganisation, die 1920/21 die Bevölkerung gegen die faschistischen Aggressionen zu verteidigen versuchte und damit zunächst recht erfolgreich war, dann jedoch, auch an mangelnder Solidarität der linken Parteien, scheiterte. Doch das ist eine unquemere Erinnerung, schließlich macht sie die Kratzer im Lack der auch auf die Geschichte der Resistenza gründenden Republik unübersehbar. Andrea Staid hat über die Arditi del popolo geforscht und ist Autor des gleichnamigen Buches "Gli arditi del popolo".

Am Samstag, 19. Mai ist die Ausstellung "Banditi e ribelli" über die italienische Resistenza zum letzten Mal in der Hildastr. 5 in Freiburg zu sehen (13-18 Uhr).

Zum frühen Widerstand in Italien sind in dieser Sendung Maurizio Galli von der ANPPIA, der Vereinigung italienischer politisch verfolgter Antifaschisten, und Andrea Staid zu hören.