Indonesien: Studierende demonstrieren gegen Schwächung der Antikorruptionsbehörde

Indonesien: Studierende demonstrieren gegen Schwächung der Antikorruptionsbehörde

 Am Montagabend kam es erneut zu Protesten in Indonesien. Vor allem Studierende versammelten sich in mehreren Städten, unter anderem der Hauptstadt Jakarta, sowie in Bandung und Makassar. Dabei kam es zu heftigen Zusammenstößen mit der Polizei, welche Tränengas und Wasserwerfer einsetzte.

Die Proteste richten sich gegen die gestrige Verabschiedung eines neuen Gesetzes, welches die Antikorruptionskommission schwächt, in einem Land welches massiv mit Korruption zu kämpfen hat. Außerdem kritisieren die Protestierende Teile des Entwurfs für ein neues Strafgesetzbuch, welches vom Parlament noch debattiert wird. Der Entwurf sieht unter anderem vor, dass vorehelicher Geschlechtsverkehr verboten wird. Die indonesischen Parteien sind dafür bekannt, dass sie die Befugnisse der Antikorruptionskommission einschränken wollen, der neue Präsident Widodo kann das neue Gesetz jedoch noch verhindern.

Die Proteste gegen die Gesetze begannen letzte Woche. Drei studierende sind dabei ums Leben gekommen. Ein Verbot der Proteste hat der Präsident bisher abgelehnt, rief gestern jedoch die Protestierende dazu auf keine öffentlichen Gebäude zu beschädigen, nachdem im Laufe der Woche schon einige Polizeiposten, öffentliche Einrichtungen und Mautstellen zerstört wurden.