Immobilienbericht 2023: 2022 ein Jahr des Abwartens?: Weniger Verkäufe, aber leichter Preisanstieg je Quadratmeter

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Weniger Verkäufe, aber leichter Preisanstieg je Quadratmeter

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Cover des Immobilienberichtes 2023 und der Pressemitteilung
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Stadt Freiburg - Gutachteaussschuss

Mit 1.769 registrierten Kauffällen (davon 10 % unbebaute Grundstücke) stellen die Verkäufe an Eigentumswohnungen mit 1.159 den dicksten Batzen dar. Das Gesamtverkaufsvolumen lag mit 968 Mio € erstmals seit 2019 wieder unter 1 Milliarde bei einem Rückgang um 22 %.


Die gesetzlich vorgeschriebene Kaufpreissammlung als Basis des Immobilienberichtes hat, jedoch zwei gravierende Mängel:

  1. Zum Einen lassen sich bei Firmen(anteils)verkäufen die dabei zurechenbaren Grundstücke und Gebäude kaum ableiten und abbilden.
  2. Zum Anderen sind nur deutsche Notare meldepflichtig: Wenn z.B ein Schweizer Käufer an einen Schweizer bei einem Schweizer Notar ein Freiburger Grundstücksverkauf/Erwerb beurkunden lässt, wird der Wechsel zwar im Grundbuch eingetragen, Details des Kaufpreis werden aber kaum in die Freiburger Statistik für Kaufpreissammlung eingehen.

Ein weiteres wesentliches Detail lässt sich allerdings ablesen: Das defacto Fehlen von Neubauten wirkte sich auf die Ersterwerbung von Eigentumswohnungen z.B mit einem Einbruch von 61 % (131 Fälle), während die Wiederverkäufe bei 830 Fällen stabil blieben.


Während Ein- und Zweifamilienhäuser in der Anzahl von noch 167 auf dem Niveau von 2018 über die Notariatstresen wanderten, waren Erstverkäufe (davon 4 am Tuniberg) mit sechs auf dem Tiefstand der letzten 5 Jahre.
Kein Wunder, dass in diesem Zeitraum die gehandelten Quadratmeterpreise vom 4.250 € auf 5.820 € bei Neubau und bei Wiederverkäufen von 4.250 €/qm auf 5.440€qm anstiegen. Die Anzahl der in der Kaufpreissammlung registrierten Mehrfamilienhäuser (s.aber Firmen(anteils)verkäufe) mit Eigentümerwechsel sank auf 60 in der Anzahl. Dabei erlösten mehr als zweidrittel über 1 Million € und 36,6 % erlösten gar über 5 Mio. €. Da in den nächsten Jahren bis ca. 2026 trotz der Weiterplanung Dietenbach, Kleineschholz oder Zinklern und am Tuniberg in den Gemeinden kaum Neubau entsteht, wird der Druck auf Mieter wohl auch hier weitergehen – z.b. Umwandlung von Bestands-Mietwohnungen in Eigentumswohnungen. Diese stand -zumindest registriert - 2022 bei Null. Das einzig mietererfreuliche also.


(kmm)