Immer mehr Wohnfläche pro Kopf

Immer mehr Wohnfläche pro Kopf

Nach einer Erhebung des Immobiliendienstleisters Empirica Regio nimmt trotz hoher Mieten, Immobilienpreise und Baukosten die Wohnfläche pro Person in Deutschland insgesamt ständig zu. Demnach ist die Fläche pro Kopf in ländlichen Regionen zwischen 2015 und 2020 um 3,7 % gestiegen in Großstädten um 1,5 %. Auf dem Lande hat man im Schnitt 51 Quadratmeter für sich, in der Stadt knapp 41. Der Trend zu größerer Wohnfläche kommt allerdings weniger durch größere Wohnungen zustande als dadurch dass die Zahl der Bewohner*innen pro Wohnung zurückgeht. Klassischer Fall: Mama und Papa haben das Häuschen im Grünen gebaut, die Kinder sind nun groß und ziehen aus. Die typische Gemeinde mit einer Wohnfläche von über 65 Quadratmeter pro Kopf hat 1200 Einwohner*innen und leidet unter Abwanderung. In Berlin und Köln stagniert dagegen die Wohnfläche pro Kopf.

Was die Studie zu Tage fördert ist nur die Fortsetzung eines langanhaltenden Trends. 1995 wohnte man hierzulande noch auf 20 % weniger Fläche als im Jahr 2020. Der staatlich geförderte Trend zum Eigenheim auf dem Lande oder am Stadtrand hat beträchtliche ökologische Folgen sowohl was den Flächenverbrauch als was die CO2-Produktion angeht, denn größerer Wohnraum bedeutet auch mehr zu heizen. Trotz aller Anstrengungen bei Sanierungen und Auflagen für Neubauten stagniert die CO2-Emmission durch Gebäude seit 2014. Letztlich führt mehr Wohnraum pro Kopf auch dazu, dass es immer mehr Straßen und immer weitere Fahrstrecken gibt.