Kundgebung für Flüchtlingsaufnahme in Freiburg am Jahrestag des Brandes in Moria: "Im Camp zu sein, bedeutete unsere Namen, unsere Identität zu verlieren, wir waren nur noch Nummern."

"Im Camp zu sein, bedeutete unsere Namen, unsere Identität zu verlieren, wir waren nur noch Nummern."

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Kundgebung am Jahrestag des Brandes in Moria
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Am Jahrestag des Brandes des Flüchtlingslagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos fand auch in Freiburg eine Kundgebung, organisiert von der Seebrücke statt. Unter dem Titel "Moria brennt noch immer!" wurde die Evakuierung der Lager gefordert. Zudem riefen die Aktivist*innen dazu auf, sich an die Bundestagskandidat*innen zu wenden und sie aufzufordern, sich für ein Landesaufnahmeprogramm und eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik einzusetzen. Auf der Kundgebung sprachen Michaela von der Seebrücke und Georg Albiez, der als Arzt gerade erst von einem Einsatz  von der Sewatch 3 zurückgekehrt ist. Zunächst wurde ein Bericht einer algerischen Frau aus Moria verlesen, die mit ihrem Mann und 5 Kindern seit Anfang 2020 in Moria leben musste und erklärte "im Camp aufgenommen zu sein, bedeutete unsere Namen, unsere Identität zu verlieren, wir waren nur noch Nummern." Sie hatte das Feuer hautnah miterlebt: "Das Feuer war überall, wir hörten die Gasflaschen explodieren, die wir für das Kochen gebraucht haben. Die Hälfte des Camps war bereits vom Feuer verwüstet, ich merkte, wie der Sauerstoff zum Atmen knapp wurde." Wir hören im Folgenden den weiteren Bericht der algerischen Frauenrechtlerin, die aus Algerien vor Islamisten fliehen musste und anschließend die Reden von Michaela und Georg Albiez. Welche Gedanken gehen einem durch den Kopf angesichts der Geschehnisse in Moria? 13:49