Gegenüber der Augsburger Allgemeinen kritisierte der Chef der Industriegewerkschaft Metall, Jörg Hofmann die SPD, weil sie eine Kaufprämie für schadstoffarme Autos verhindert hat. Es gebe einen massiven Vertrauensverlust der Beschäftigten in der Automobilindustrie gegenüber der SPD, meinte Hofmann. Schuld daran seien Aussagen wie „Kein Cent für Benziner und Diesel". Hofmann warf der SPD das Fehlen von „industriepolitischer Verantwortung“ vor. Die Branche mit ihren zwei Millionen Arbeitskräften werde in einer „industriepolitischen Geisterfahrt“ an die Wand gefahren. Kritik kam auch von Betriebsräten von Daimler und Audi.

Die Koalition hatte eine Erhöhung der Premien für Elekrtoautos und Hybrid-Antriebe im unteren und mittleren Preissegment beschlossen. Doch das betrifft nur etwa 5 % des Marktes. Damit hatte sich die neue SPD-Führung gegen den Druck mehrerer Bundesländer durchgesetzt. Indirekt profitiert die Automobilindustrie aber auch von der Mehrwertsteuersenkung. Expert*innen halten den Effekt allerdings für gering.

Ökonomische Sachverständige hatten überwiegend ebenfalls gegen eine generelle Kaufprämie für Autos argumentiert. Sie fürchten, eine Kaufprämie für alle Autos würde dass Festhalten an veralteten Verbrennungsmotoren begünstigen.