Abschied vom Neoliberalismus: Honduras ein Jahr nach der Wahl

Honduras ein Jahr nach der Wahl

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Vizeaußenminister von Honduras Gerardo Torres im Interview bei Democracy Now
Vizeaußenminister von Honduras Gerardo Torres im Interview bei Democracy Now
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Quelle: 
democracynow.org

Bei der Präsidentschaftswahl am 28. November 2021 erhielt Xiomara Castro mit über 51% die absolute Mehrheit der Stimmen. Sie ist das erste weibliche Staatsoberhaupt in Honduras; die Erste, die nicht Teil des traditionellen politischen Zweiparteiensystem ist; die nicht konservativ ist sondern progressiv; es ist das erste Mal, dass eine sozialistische und demokratische Regierung in Honduras an der Macht ist. Möglich gemacht wurde dies - so sieht es der Vizeaußenminister von Honduras Gerardo Torres - durch eine Verschiebung der us-amerikanischen Politik von Biden und Harris, und auch der in Lateinamerika sowie in Europa, während der letzten 12 Jahre.

Anfang des Jahres wurde Xiomara Castro vereidigt und markierte damit das Ende einer brutalen 12-jährigen Ära der von den USA unterstützten rechten Nationalen Partei. Bei dem Putsch 2009 - der im Übrigen auch von der deutschen FDP-nahen Friedrich Naumann Stiftung gutgeheißen wurde - brachte man den damaligen mitte-links Präsidenten Manuel Zelaya, der auch Castros Ehemann ist, bei Nacht und Nebel außer Landes. Seit dem Putsch stieg die Gewalt im Land exponentiell; Menschen fliehen zu Tausenden in Richtung Norden.

Xiomara Castro nahm vor zehn Monaten den Platz von Juan Orlando Hernández ein, der inzwischen in den USA vor Gericht steht und sich dort wegen Drogen- und Waffenhandels verantworten muß. Democracy Now! In New York sprach mit Gerardo Torres Zelaya, dem honduranischen Vizeaußenminister.

DemocracyNow! am 9. Dezember 2022