Hohe Inflationsrate bringt Türkische Lira ins Taumeln

Hohe Inflationsrate bringt Türkische Lira ins Taumeln

Die Türkische Lira ging gestern gegenüber Euro und Dollar auf Talfahrt. Anlass war die Bekanntgabe der offiziellen Inflationsrate für April. Demnach sind die Verbraucherpreise auf Jahresbasis um fast 11 Prozent gestiegen. Der Wertverlust der Lira heitzt über die Importpreise die Inflation weiter an. Da Mieten und Hypotheken zum großen Teil in ausländischen Währungen abgemacht sind, trifft der Wertverlust der Währung die VerbraucherInnen gleich doppelt.

 

Mittelfristig wird die Entwicklung von der Erwartung getrieben, dass der Präsident Tayyip Erdogan vor der Wahl am 24. Juni großzügig Wahlgeschenke verkünden wird, was bereits begonnen hat. In dem die Regierung zusätzliches Geld ausgibt, befeuert sie die Inflation. Außerdem wird erwartet, dass Erdogan weiter Druck auf die Zentralbank machen wird, die Zinsen nicht zu erhöhen. Aber nur höhere Zinsen könnten die Lira für Händler wieder interessant machen.

 

Langfristig wird spekuliert, dass Erdogans Wirtschaftspolitik der ungebremster Expansion an ihre Grenzen stößt. Viele Mammutprojekte, mit denen Erdogan in Wahlkämpfen gerne hausieren geht, wurden von der türkischen Wirtschaft vorfinanziert. Nun wachsen ihr die Schuldenberge so langsam über den Kopf. Mehrere Konsortien haben bereits Schwierigkeiten, ihre Schulden zu bedienen.