Bei dem heutigen Aussenministertreffen der NATO-Mitgliedstaaten hofft NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, dass die Mitgliedstaaten eine Aufrüstung für Kriege im Weltraum beschliessen.

Die NATO-Mitgliedstaaten sollen sich nach dem Willen Stoltenbergs darauf einigen, den Weltraum als militärisches Einsatzgebiet zu betrachten und das Militärbündnis bei Angriffen aus dem Weltraum zu aktivieren. Als Begründung dafür verwies Stoltenberg auf die Tausende Satelliten der NATO-Mitgliedstaaten im Weltall, die es zu verteidigen gelte. Waffen wolle man im Weltraum jedoch nicht stationieren.

Zur Zeit des Kalten Kriegs und der ersten Weltraumfahrten hatten sich die Vereinten Nationen darauf geeinigt, den Weltraum von nationalen Gebietsansprüchen auszuschliessen und nur der friedlichen Nutzung und Erforschung zu widmen. In den letzten Jahren haben jedoch mehrere Staaten mit Entscheidungen gezeigt, dass sie den Weltraum womöglich als Einsatzgebiet für militärische Handlungen betrachten. So schoss Indien etwa einen eigenen Satellit ab. Die NATO-Mitgliedstaaten USA und Frankreich wiederum entschieden in nationalen Alleingängen, ihren Verteidigungsministerien auch den Ressort Weltraum anzuvertrauen. Darüber hinaus kreisen längst Militärsatelliten verschiedener Staaten um die Erde zum Zwecke der Kommunikation und der Überwachung von Gebieten.

Die NATO hatte bereits 2016 beschlossen, auch den digitalen Raum als Einsatzgebiet zu betrachten. Seitdem können Hackerangriffe das Militärbündnis aktivieren.

(mc)