1. Umwelt- und Klima Ausschuss des Freiburger Rat: Hütchenspielerei im Zertifikate-Freikauf der Mineralölkonzerne – Dürre-Starkregen-Bodenerosion mit Felsen auf der Karthäuserstr

Hütchenspielerei im Zertifikate-Freikauf der Mineralölkonzerne – Dürre-Starkregen-Bodenerosion mit Felsen auf der Karthäuserstr

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In der nicht beschließenden 1. Sitzung des Umwelt- und Klimaausschuß des Freiburger Rat verbargen sich am 29.1.24 die Wirkungen der Klimakatastrophe auf kommunaler Ebene ausgerechnet hinter zwei mündlichen Berichten.
Treibhausgas-Quotenhandel und Situation der Bodenschutzwälder oberhalb der Kartäuserstraße ergaben nämlich ein Schnittmuster, dass jahrzehntelange Verzögerungen bzw. Untauglichkeiten am Beispiel Freiburgs unterstreichen.
Die EU-Richtlinie zu erneuerbaren Energien (RED-I bzw. aktuell II, bald aber III) verpflichtet die Mitgliedstaaten, den Einsatz fossiler Brennstoffe im Verkehr zu reduzieren und dabei zugleich die Umstellung auf Elektromobilität - am besten aus erneuerbaren Energien - zu fördern.
Um national auch den Mineralölkonzernen die Geschäfte nicht zu arg zu beeinträchtigen, hatte die Groko bereits 2018 die 38.BImschV in Kraft gesetzt, die die Ampel 2021/2023 novellierte. Kern der Verordnung ist die Einführung eines Treibhausgasquotensystems mit dem die Mineralölkonzerne von Strafgebühren wegen der Verfehlung der Anrechnungsziele des Stromanteils im Verkehr beim Treibstoff – 2024 neu: 9,25 2030: 25% .
Kern bleibt aber immer zu die Anrechnung von zertifizierten Elektrofahrzeugen mit dem Faktor 3 je vermiedener Tonne Treibstoffgas - trotz eines bestehenden (auch) fossilen Strommix. Der „grüne“ Wasserstoff kann auch in konventionellen Raffinerien erzeugt werden und wird dem Faktor 2 bei der Anrechnung auf zu die von der Mineralwirtschaft zu erreichenden Quoten angesetzt. Dies ließ auch die Ampel unangetastet.
Anrechungszertifikate werden vom UBA ausgestellt. Sie werden gesammelt bei Tradern – in Freiburg u.a. Badenova – und weiterverkauft an die Mineralölkonzerne Preis aktuell 225 €t CO-2-Äquivalent bei 650 €T Strafgebühr).
Angesichts eines derartigen Hütchenspiels bei der „Verkehrswende“ die in Freiburg und der Region bei den Emissionen nicht sinkt sondern seit Jahren stagniert – ausser Corona-Delle - staunten die anwesenden Räte nicht schlecht. 0:08

Zumal Herr Rausch von UMWSA die konkreten Dilemmata beschrieb.2:11 

Während der städtische Fuhrpark auf die 15.000€ im Jahr Zertifikatserlöse aus mit Haushaltsmittel angeschafften, umgerüsteten ElektroFahrzeug Flotte leicht verzichten kann.
Sieht dies bei den städtischen Töchtern schon massivst anders aus.
Aus Steuermittteln und städtischen Zukunftsfonds werden bei der ASF die Müllflotte auf Wasserstoffantrieb und bei der VAG auf Elektromobilität umgerüstet.1:35

Die Badenova, die zwar die Umrüstung auf ihrer Stromerzeugung auf erneuerbare Energien nicht garantieren kann, weil sie lieber in gasgefeuerte Fernwärme investiert, agiert zugleich aber als Zertifikatehändler.
Es stehen bei der VAG, deren Eigenkapital und Investitionen die Stadt gerade massivst subventioniert aus dem THG -Zertifikate Handel aktuell eine viertel Million Erlöse und bei Komplettumrüstung sogar eine dreiviertel Millionen € jährlich an. FDP Stadtrat Fiek ahnt folglich auch Schlimmes :0:18

Nun ja. Zumindest für deutsche Konzerne gilt der alte Brecht-Dreigoschenoper-Zitat „Erst kommt das fressen, dann die Moral“ ganz apodiktisch!

 

Die konkreten Folgeschäden einer expansiven fossilen Klimaverheerung kann noch bis Ende Februar an der gesperrten Karthäuserstr, bewundert werden. Dort kamen porös gewordener Gebirgsfels- Brocken runter! Ein neuer Schutzzaum für 300.000€ beziffert monetär was für gigantische Klimananpassungsfolgeschäden auch auf eine der waldreichsten Städte der Republik zukommt.0:36
Der bald Jahrhunderte alte Eichenwald an den sonnigen Südhängen des Schloßberg-Hirzberg-Rücken bis zur Juegndherbege wird zum einen durch die Dürren des letzten Jahrzehnts immer stärker geschädigt. Seine Bodenschutzfunktion funktioniert immer weniger: Die Starkregenereignisse lösen den Bodenhumus mit dem nachwachsenden Wald und diese Erosion führt auch zur Zerklüftung des darunterliegenden Gesteins das abbricht.
Was im Höllental längst an der Regel, erreicht nun die Stadt selbst.
Gesamtvortrag Bodenschutzfunktion am Schlossberrücken Herr Menzinger
 8:02
Debatte des Rats-Ausschuß
9:31

 

(KMM)