Eine Drittimpfung, coronadeutsch Booster-Impfung, kann eine nachlassende Schutzwirkung verstärken, was insbesondere bei älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen lebensrettend sein kann. Eine Durchboosterung der gesamten Gesellschaft halten Expert*innen derzeit für übertrieben und weisen außerdem darauf hin, dass in vielen Ländern, insbesondere in Afrika, noch immer Impfstoffmangel herrscht. Die Gefahr, dass große Mengen an Impfdosen in Deutschland weggeboostert werden, besteht derzeit aber kaum. Nach Afrika kommen die Dosen aber deshalb noch lange nicht, sie werden eher eingelagert. 20 Mio. Dosen werden derzeit in Deutschland gelagert, obwohl die Produktion hierzulande läuft. Eine Drittimpfung aller Personen über 70 Jahre wäre angesichts der nun sichtbaren Corona-Herbstwelle sinnvoll. Doch sie kommt nicht voran. Nach dem Bundesgesundheitsministerium kommen 10 bis 13 Mio. Menschen für eine Booster-Impfung derzeit in Frage. Geimpft wurden aber nur 1,6 Mio. Am Montag waren es 36 000.

Unklar ist, wer sich Boostern lassen kann bzw. soll. Die ständige Impfkommission (STIKO) und die Länder empfehlen eine Booster-Impfung erst ab 70 Jahren und für bestimmte Berufsgruppen. Und gelegentlich heißt es, nur diese dürften auch ein drittes Mal geimpft werden. In der Corona-Impfverordnung des Bundes steht aber lediglich, dass die Impfabstände gemäß Empfehlung der STIKO einzuhalten seien. Demnach wäre jede und jeder 6 Monate nach der zweiten Impfung auch zu einer dritten Impfung berechtigt. Es herrscht irgendwie Chaos und nichts geht voran. Corona-Bekämpfung wie gehabt halt.