Gefechte zwischen Polizei und Rechtem Sektor in der Ukraine

Gefechte zwischen Polizei und Rechtem Sektor in der Ukraine

Am vergangenen Wochenende kam es in der westukrainischen Stadt Mukatschewe [Betonung auf der zweiten Silbe] zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern des Rechten Sektors und der Polizei. Der Rechte Sektor ist eine radikal-nationalistischen Gruppe, die sowohl einen politischen wie einen paramilitärischen Arm hat und bereits bei den Protesten auf dem Maidan in Kiew eine Rolle spielte. In Mukatschewe hatten paramilitärische Kämpfer sich am Wochenende stundenlange Gefechte mit der Polizei geliefert, beide Seiten setzten schwere Waffen wie Maschinengewehre und Granatwerfer ein. Dabei starben 3 Menschen, 14 wurden verletzt.

Nachdem Präsident Petro Poroschenko zunächst angekündigt hatte, die Angreifer festzunehmen und zu entwaffnen, musste er schließlich mit dem Führer der Nationalisten, Dmytro Jarosch, Verhandlungen aufnehmen. Dieser befahl seinen Anhängern, die Kämpfe zu beenden. Aus der Sicht des Rechten Sektor hat die Gruppe in der Region die Funktion von Ordnungshütern übernommen und bekämpft v.a. den Zigarettenschmuggel über die Karpaten. Sie forderte die Absetzung des Innenministers, der von Poroschenko in vorauseilendem Gehorsam von den Verhandlungen ausgeschlossen wurde. Außerdem setzte die Regierung in Kiew die Führungsebene der Zollbehörden der Region ab, während die bewaffneten Angreifer aus dem Rechten Sektor weiterhin auf freiem Fuß sind.