Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen: Freiburger Stadtbau beschließt neues Verdrängungsprojekt in der Sulzburger Straße 15 – 19

Kommentare & Glossen bei Radio Dreyeckland (alle zeigen)

Freiburger Stadtbau beschließt neues Verdrängungsprojekt in der Sulzburger Straße 15 – 19

Weingarten-Transpi.JPG

Transparent auf Recht auf Stadt Demo 2016
Lizenz: 
Keine (all rights reserved)
Quelle: 
Foto RDL

In der Aufsichtsratssitzung am Freitag wird der Aufsichtsrat der Freiburger Stadtbau nach RDL vorliegenden Informationen die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen für die Sulzburger Straße 15 – 19 in Freiburg Weingarten beschließen. Diese soll 2022 saniert werden. Als Vorbild dient Stadt- und Stadtbau das Projekt Binzengrün 34. Wie Radio Dreyeckland mehrfach berichtet hatte, konnten hier von den 88 Mietparteien nach der Umwandlung in Eigentumswohnungen kein einziger Haushalt zurückziehen. Viele Mieter*innen hatten dort zuvor jahrezentelang gewohnt. Trotzdem sprechen Stadtbau und Stadtverwaltung immer wieder von einem erfolgreichen Projekt und zeigen so letztlich ihre Verachtung für Menschen mit weniger Geld aus Freiburg Weingarten. Bezuschusst wurde das Projekt perverserweise mit dem Programm "soziale Stadt". Immer wieder berufen sich Stadt und Stadtbau auf den angeblichen Willen der Menschen in Weingarten nach mehr Eigentümer*innen. Die einzigen, die das propagiert haben (siehe Anmerkung unten), war offensichtlich der Bürgerverein Weingarten, der keinerlei demokratische Legitimation besitzt.

In der Sulzburger Straße sollen nun sogar 120 Mietwohnungen wegfallen. Auch diesmal wird das Vedrängungsprojekt mit Bundesgeldern bezuschusst. Aus dem Programm "soziale Stadt" wurde das Projekt "Sozialer Zusammenhalt". Ehrlicher wäre es das Projekt Gefährdung des sozialen Zusammenhalts zu nennen. Größerer Widerstand ist im Aufsichtsrat der Freiburger Stadtbau nicht zu erwarten. Auch unter Martin Horn geht der Kurs der Stadtbau gegen die ärmeren Mieter*innen aus Weingarten weiter. (FK)

Update: Nach Hinweisen, die RDL erreicht haben, muss der Kommentar in Bezug auf den Bürgerverein korrigiert werden. Auch dieser ist nach einem Vorstandswechsel zwar für den Neubau von Eigentumswohnungen, nicht aber für die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen. (FK)