Erstaunte Irritationen verursacht Yves Tumor mit seinem bei Warp erscheinenden Album „Safe in the Hands of Love“ mit einem extraordinären Crossover, der kaleidoskopisches Songwriting mit lobotomisierten Soundexperimenten verbindet. Das Shabazz Palaces-Seitenprojekt Knife Knights irritiert mit abenteuerlichen Sci-Fi-Doom-Hop-Seltsamkeiten am Ende der Milchstrasse.

Zurecht irritiert wirkt  Neneh Cherry, die sich mit unbehaglichen Phänomenen der Gegenwart auseinandersetzt auf ihrem neuen Album „Broken Politics“. Gescheiterte Politik, was den Umgang mit der farbigen Bevölkerung anbelangt – das ist u.a. ein Thema der sprachgewandt-virtuosen jungen afroamerikanischen Rap-Poetin Noname aus Chicago, während sich der vielseitige 68-jährige Sand- und Müllkünstler Lonnie Holley als Musiker und Sänger in außergewöhnlichen kosmischen Avantgarde-Blues-Jazz-Improvisations-Masterpieces u.a. Alltagsrassismus beklagt.

Etwas irritierend wirkt auch die mit über 75 Jahren entdeckte Liebe zum Auto-Tune-Effekt des Funk-Soul-Provokateur Swamp Dogg und die Tatsache, dass Ian Svenonius als Escape-ism sein neues Album „Lost record“ genannt hat.

Sachte, dezent, zerbrechlich und abgründig sind Cat Power auf ihrem neuen Album  „The Wanderer“ und Laura Gibson bei ihren Songs über „Goners“ im unterschiedlich ornamentierten Orbit von Folk unterwegs.

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